Ushuaia - Falkland Inseln - Südgeorgien - Antarktis

7. bis 25. Januar 2016




Eine wichtige Erkenntnis vorweg, die Antarktis ist kein Segelrevier.

Unsere Route
Unsere Route mit der MS Bremen von Hapag Lloyd Cruises

Von Frankfurt nach Buenos Aires fliegen wir 13 Stunden und dann geht es weitere 3 Stunden von Buenos Aires nach Ushuaia. Die südlichste Stadt mit ca. 60T Einwohnern ist in den letzten Jahren sehr stark gewachsen. Wir befinden uns im Hochsommer und es sind ca. 10 Grad Celsius mit starkem Westwind

Endlich geht es los, wir fahren direkt von Ushuaia zu den Falkland Inseln. Strömung und Wellen schieben das Schiff voraus

New Island
Wir erreichen New Island auf den Falkland Inseln und fahren mit den Zodiacs an Land.
Bei herrlichen Sonnenschein und ungefähr 5 Grad Celsius haben wir genügend Zeit die Höhepunkte in einer Bucht zu genießen. Felsenpinguine, Kormorane und Albatrosse erleben wir aus nächster Nähe.


Pingo mit Albo
Ein Felsenpinguin und ein Albatros in Harmonie

Albatrose in der Balz
Albatrosse in der Balz

Kindergarten
Zwei ausgewachsene Felsenpinguine bewachen die Kleinen während ihre Eltern zur Nahrungsaufnahme im Meer sind

Babyalbatros
Ein Babyalbatros wird liebevoll von seiner Mutter geschützt

Kormorane
Hier tummeln sich brütende Kormorane mit Felsenpinguine

Weiter geht es um die Falklandinseln vorbei an steilen Hängen und Buchten. Auf den Falklandinseln leben knapp 3.000 Einwohner. Stanley ist der Hauptort und man kann mit einem Segelboot in Port Stanley anlegen
.

Bucht
Eine Bucht auf dem Weg nach Saunders Island

Saunders Island
Eselspinguine auf einem Felsen und die MS Bremen liegt im Hintergrund auf Reede

Eselpinguin
Ein Eselspinguin kehrt aus dem Meer zurück und macht sich auf den Weg zu seiner Familie

Magelanpinguine
Magelanpinguine kehren aus dem Meer vom Fressen zurück

Königspinguine
Eine Gruppe Königspinguine, die zweitgrößten Pinguine seiner Art

Königspinguin
Ein Königspinguin in der Totalen

Wir verlassen Saunders Island und machen uns auf den Weg nach Port Stanley. Dort angekommen, weht der Wind mit 8 bis 9 Beaufort. Wir wettern in der Bucht vor Port Stanley ab und können leider in Stanley nicht anlanden.


Port Stanley
Port Stanlay

Von den Falklandinseln nach Südgeorgien sind es etwa 750 Seemeilen. Nach dreiviertel des Weges kommen die Shake Rocks in Sicht. 6 Felsen stecken sich aus dem Meer in eine Höhe von maximal 70 Metern. Sie sind bewohnt von Kormoranen und einige Pinguine sind auch zu sehen.


Shag Rocks
Shag Rocks

In dem selben Augenblick, kommen unsere ersten Eisberge in Sicht. Schelfeisberge sind mitunter Millionen Jahre alt und zwischen 200 bis 1000 Meter dick
.

Schelfeis
Schelfeisberg in der Nähe der Shag Rocks

Es ist spannend zu beobachten, dass sich Pinguine und Robben auf solchen Schelfeisbergen befinden und sich mit dem Eis auf dem Meer von Wind und Strömung treiben lassen.

Wir erreichen Südgeorgien und unser Schiff legt sich auf Reede in der Prince Olav Harbour. Wir unternehmen eine Zodiactour und landen in Leigh und Jason Harbour an. Die Schlauchboot Anlandungen sind je nach Wetter recht abenteuerlich.


Leith Harbour 
Leith Harbour eine alte Walfänger Station

Die Walfänger haben bis ca. 1950 80 Prozent des gesamten Walbestandes vernichtet. Ziel war es das Öl aus der Haut der Wale als chemisches Roherzeugnis zu verwenden. Das Öl wurde bis zur Förderung von Erdöl auch als Kraftstoff verwendet.
Heute holen sich die Natur und deren Bewohner solche Sünden der Industrialisierung zurück.


Leigh
Königspinguine leben in dieser Industriebrache aus dem letzten Jahrhundert

Robben auf Leigh
Robben auf Leigh Harbour

See-Elefant
See-Elefant in der Pubertät

Königspinguin
Ein Königspinguin im Tussock Gras

Junger See-Elefant
Ein junger See-Elefant

Wir sind immer noch auf Südgeorgien und der Hauptort heißt Grytviken. Die Insel als auch der Ort stehen in einem engen Zusammenhang mit der nautischen Höchstleistung von Sir Ernest Henry Shackleton. Er navigierte und steuerte ein kleines umgebautes Rettungsboot von Elephant Island nach Südgeorgien.


Shackletons Rettungsboot
Zwei Wochen segelte Shackleton mit vier Kameraden das Boot (ein Nachbau befindet sich im Museum in Grytviken) von Elephant Island nach Südgeorgien, mehrere hundert Seemeilen durch die Scotiasee.

Grytviken war die größte ehemalige Walfangstation auf Südgeorgien, aber auch hier holen sich die Bewohner ihren Lebensraum zurück. So laufen uns Pinguine über den Weg. Robben und See-Elefanten tummeln sich im normalen Leben.


Grytviken
Ein französisches- und ein kanadisches Segelschiff liegen an der Pier in Grytviken

Weiter geht es nach Gold Harbour einer der Buchten mit einer sehr großen Kolonie von Königspinguinen. Ca. 70.000 Tiere haben sich hier zusammengeschlossen. In den letzten Jahrzehnten ist die Anzahl der Pinguine und Robben auch stark gewachsen. Dazu trug auch das reichhaltige Angebot der Nahrung im Meer bei. Es gibt genügend Krill, da es viel weniger Wale gibt als vor 100 Jahren, die sich diese Nahrung mit allen anderen Meeresbewohnern in diesen Breitengraden teilen.


Gold Harbour
Königspinguin-Kolonie von ca. 70.000 Pinguinen auf Gold Harbour

Junger Königspinguin
Ein junger Königspinguin verliert sein schützendes braunes Gefieder

See-Elefanten
Zwei pubertierende See-Elefanten in der Balz

Cooper Bay
Ein Zügelpinguin und eine Robbe in Harmonie in der Cupper Bay

In Südgeorgien wechselt das Wetter ständig und die Anlandungen mit den Zodiacs ist nicht immer einfach. Erfahrene Zodiac-Führer ermöglichen uns in Südgeorgien vier Anlandungen am Festland und zwei Rundfahrten an der Küste.


Zodiacfahrt
Abenteuerliche Zodiacfahrt vor Südgeorgien

Orcadas
Südorknay Inseln Laurie Island Base Naval Orcadas Von Südgeorgien geht es weiter in Richtung Süden. Am 60. Breitengrad auf den Südorknays befindet sich eine argentinische Antarktisstation. Wir besuchen diese Station, in der seismologische und meteorologische Untersuchen durchgeführt werden. Außerdem bringen wir den Bewohnern, die für ein Jahr dort leben, frisches Obst und Gemüse mit.

Die gute Nachricht ist, das die Antarktis nicht vom Abschmelzen des Eises bedroht ist. Die Antarktis hat sogar einen geringen Zuwachs an Eis. Das kann aber leider die Abschmelzungen der Arktis nicht kompensieren.

Eisfeld
Auf dem Weg von den Südorknays Richtung antarktisches Festland kommt uns ein Eisfeld in die Quere. Eisfelder bilden sich in Abhängigkeit der Strömung und des Windes. Diese sind nicht vorhersehbar. Unser Schiff reduziert die Geschwindigkeit und fährt sehr langsam durch das Feld aus bestehenden Meereis und einigen Schelfeisbergen.
Nach mehreren Stunden Fahrt Richtung Süden ist das Meer wieder Eisfrei. Eine sehr interessante Erfahrung. Es ist schwer vorstellbar mit einer Segelyacht solch ein Eisfeld zu queren.


erster Eindruck
Unser erster Eindruck am Morgen im Antarctic Sound, die Nordspitze der Antarktischen Halbinsel umgeben von felsigen Inseln

Jumping Pingus
Springende Pinguine

Pinguine bleiben bis zu zwei Tage im Meer um Nahrung aufzunehmen, danach kehren sie in ihre Kolonie zurück und versorgen ihre Jungtiere
.

Schelfeis mit Spalte
Ein Schelfeisberg mit einer Spalte

Schelfeisberg
Ein Schelfeisberg

Wenn man sich überlegt, dass bei solch einem Eisberg noch ca. 70%  im Wasser schwimmen, kann man eine Vorstellung seiner Größe entwickeln.


Eisberg-Tor
Eine interessante Formation, durch die wir aber nicht fahren

Brown-Bluff
Endlich, antarktisches Festland - Brown Bluff nennt sich diese Bucht an der nördlichen antarktischen Halbinsel und natürlich im Hochsommer bei ca. 3 Grad Celsius

Adelie-Kolonie
Eine Adeliepinguin-Kolonie auf Brown Bluff

Adelie Pinguin
Ein Adeliepinguin in der Totalen

Esel füttert
Vereinzelte Eselspinguine gibt es auch auf Brown Bluff. Hier wird ein Jungtier gefüttert. Die Jungtiere stoßen mit ihrem Schnabel in den Schnabel der Elterntiere und lösen damit einen Würgereiz aus, der "Fischbrei" kommt wieder hoch und kann vom Jungtier aufgenommen werden.

Zügelpinguin mit Nest
Zügelpinguine so ganz in Familie

Sturmvogel und Wildmöwe
Hier kommen sich ein Sturmvogel mit eine Wildmöwe ins Gehege

Orcas
Orcas an Backbord auf dem Weg nach Deception Island

Deception
Ein kleiner Schelfeisberg vor Deception Island

Ausflugs-Segler
Ein Ausflugssegler

Ausflugssegler gibt es auch hier. Eine Hand voll davon haben die Lizenz mit Gästen die Antarktis zu befahren.
Wir sehen drei Segelschiffe, alle laufen unter Motor und sind immer bemüht das Eis zu umschiffen. Irgendwie verständlich ...

Mein Fazit: die Antarktis ist kein Revier für Segelboote!


Robbe auf Eis
Eine Wedell-Robbe auf Eis

Die blaue Farbe, auch an trüben Tagen, leuchtet aus dem Eis. Ursache dafür ist, dass sich nahezu keine Sauerstoffmoleküle mehr im Eis befinden.


Pingu-Straße
Unser südlichster Landgang, ca. 65 Grad Süd, Eselspinguine tapsen durch den Schnee

Segler
Wieder ein Segelschiff mit Gästen an Bord. Denen scheint aber kalt zu sein, sie sind unter Deck.

Melchior Island
Melchior Island an einem traumhaften Tag

Bei Sonnenschein und glatter See können wir Buckelwale beim fressen beobachten. Mit unseren Schlauchbooten halten wir eine Entfernung zwischen 50 und 100 Meter zu diesen gigantischen Tieren. Wir nutzen die Gunst des Augenblicks und genießen dieses seltene Erlebnis.


Buckelwal beim fressen 
Ein Buckelwal beim fressen

Buckelwal-Fluke
Buckelwal Fluke

Wedell Robbe
Eine Wedell Robbe liegt faul in der Sonne

Schnee bedeckte Felsen
Ein gestrandeter Schelfeisberg

Schelfeis
Schöne Ansicht im ewigen Eis unter der Sonne des Hochsommers

Felsformation
Noch mehr von dieser Eislandschaft

Ohne Kommentar
Ohne Kommentar

Abschied von der Antarktis
Ein sehr schöner Abschied von der Antarktis

Unser Schiff tritt nun die Heimreise an und nimmt Kurs Richtung Norden. Die Drake Passage, eines der herausforderndsten Seegebiete in jeder Hinsicht, erleben wir in einer ruhigen Großwetterlage. Die Wellenhöhe liegt bei nicht mal einem Meter und der Wind weht mit ca. 10 Knoten aus westlicher Richtung. Dass sich diese Situation sehr schnell ändern kann, war schon auf der Wetterkarte ersichtlich. An der Südchilenischen Westküste tobt schon der nächste Sturm unter einem Tiefdruckgebiet, welches sich nach Osten verlagert. Das Kap Horn passieren wir in einer Entfernung von ca. 20 Seemeilen bei allerbesten Bedingungen unter Hochdruckeinfluss.

Wie bereits erwähnt, ist die Antarktis kein Segelrevier! Die Drake Passage ist mit viel Glück ohne Komplikationen von West nach Ost passierbar. Die Rundung des Kap Horns von Ost nach West ist nur mit viel Zeit und einer sehr guten Wettervorhersage mit einer durchschnittlichen Segelyacht passierbar. Welche Komplikationen bei einer sanften Passage im Südpazifik unter Tiefdruckgebieten entstehen können möchte ich mir lieber nicht ausmalen und setze für Langfahrten eher auf die Barfußroute.



Für weitere Informationen stehe ich gern zur Verfügung.
Email: frank.reinecke@email.de

© by Heike & Frank Reinecke 2016


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