Segeln auf der Ostsee

26.07. - 09.08.2003


Wir charterten für einen 2 Wochen Törn in der letzten Juli- und ersten Augustwoche eine Feeling 346.
Dieses Schiff mit einem Hubkiel ist ausgezeichnet geeignet um in den Boddengewässern von den betonnten Wasserstraßen abzuweichen. Von der Stabilität des Schiffes konnten wir uns bei ca. 30 Knoten Wind auf der rauen Ostsee überzeugen.

Unser Ausgangshafen lag in Lauterbach auf Rügen. Dieser eignet sich gut zum Verproviantieren. Ein Supermarkt ist in der Nähe.

Nach mehreren Schlägen durch den Greifswalder Bodden und an der Küste der Insel Rügen war unser erstes Tagesziel (35 sm) Saßnitz erreicht. Im Hafen besuchte ich das alte englische U-Boot, eine Führung mit fachkundigen Personal kann ich sehr empfehlen.

Am nächsten Tag haben wir nach 8h, bei 4 Bft. Windstärke aus West und ca. einem Meter hohen Wellen, Ronne auf Bornholm erreicht. Der Hafen war recht voll, wobei sich der Hafenmeister redlich mühte, jedes Schiff mit einem Liegeplatz zu versorgen. Päckchen waren dafür nicht notwendig.

Am nächsten Tag brachen wir auf, Bornholm zu umrunden. Beim letzten Landgang erinnerten wir uns an einen idyllischen Fischereihafen in Snoergebaek. Diesen steuerten wir an und bekamen im Innenbereich des Hafens den letzten Liegeplatz. In Snoergebaek gab es dann zur Belohnung Fisch-satt vom leckeren Buffet für 8€ pro Person.

Weiter ging es an Nexö vorbei zu einer einzigartig schönen historischen Stadt, nach Gudhjem. Etwa 1000 Einwohner leben in dieser auf einer Granitanhöhe gelegenen Idylle mit verwinkelten Gassen und steilen Straßen. Der Hafen wurde ursprünglich aus dem Granit gesprengt. Bei guter Sicht kann man die so genannten Erbseninseln um Christiansoe sehen.

Im Hafen von Gudhjem ist in der Saison natürlich am späten Abend nur noch ein "Außenpäckchen" zu finden.

Je nach Wetterlage und Windrichtung sind die 10 Seemeilen bis Christiansoe schnell gesegelt. Schon von weitem sieht man den Leuchtturm als markanten Punkt auf Christiansoe. Vorgelagert befindet sich Frederiksoe. Beide Inseln sind miteinander durch eine alte klappbare Hängebrücke verbunden. Hinter der Einfahrt aus östlicher Richtung befindet sich der offizielle Hafen. Dieser ist sehr gut geschützt. Von westlicher Richtung kommend, kann man an der Slipanlage auf der Seite von Frederiksoe festmachen. Jedoch sollte man vorher sicher gehen, dass kein Nordwind vorhergesagt wird, dann wird es ungemütlich und nahezu unmöglich abzulegen.
Von den beiden Inseln empfehle ich jedem sich selbst einen Eindruck zu verschaffen. Der Besuch des alten historischen Museums auf Frederiksoe möchte ich jedoch empfehlen.

Zurück zur Insel Bornholm nach Allinge. Von dort ging dann die Reise unter Segeln in Richtung Schweden. Bei guter Sicht ist Bornholm gerade aus dem Blick verschwunden, sieht man auch schon die sich ein wenig aufbäumende Küstenlandschaft Südschwedens vor sich.
An dieser segelten wir entlang bis wir unter einer schönen Abendstimmung Ystadt erreichten. Der mit neuen Liegeplätzen versehene Yachthafen hat mich überrascht, ich war vor fast zehn Jahren das letzte mal in diesem Ort.
Mit besonderer Begeisterung habe ich aber den Antik-Händler am Hafen wieder entdeckt. Der Verkäufer war genauso hilfsbereit wie damals. Sein Angebot hat sich auf modernes Yacht-Equipement und Seglerbekleidung erweitert.

Nach diversen Ausflügen auch mit dem Mietwagen, welchen man beim Hafenmeister zu einem moderaten Preis ausleihen kann, ging es von Ystadt wieder Richtung Süden. Als Ziel auf Rügen habe ich den neuen Hafen in Glowe angepeilt. Diesen erreichten wir auch noch vor Sonnenuntergang und haben an einen der letzten freien Liegeplätze festgemacht. Vom kleinen Aussichtsturm direkt am Hafen kann man die Sonne hinter dem Kap Arkona untergehen sehen.
Vom Hafen sind es nur wenige Schritte nach Glowe. An einer zünftigen Fischräucherei vorbei in welcher wir für den Abend unseren Proviant aufgefüllt haben.

Von Glowe ist es nur ein kleiner Schlag nach Lohme. Der frühere kleiner Fischereihafen hat sich zu einem idyllischem Yachthafen gemausert.

Zu empfehlen sind von hier die Wanderungen zu den Kreidefelsen. Mit dem Bus kann man von Lohme auch in 15 min. den Königsstuhl erreichen. Zu Fuß geht es dann am steinigen Ufer der Felsen zurück. Eine beliebte Beschäftigung ist dabei das Sammeln von Hünergöttern (Stein mit einem großen Loch).

Wer einmal an der Ostsee war, kommt immer wieder zurück. Ganz gleich ob unter weißen Segeln oder in einem frisch renovierten Badeort am Strand. Jedoch bleibt dieser Sommer mit seinem recht milden Klima und der täglichen Sonne ein ganz besonderer Erlebnis an der Ostsee.



Für weitere Informationen stehe ich gern zur Verfügung.
Email: frank.reinecke@email.de

© by Frank Reinecke 2003


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