Unser Törn mit meinen drei Segelfreunden starteten wir diesmal aus dem Stadthafen in Greifswald. Zum ersten Mal betraten wir eine Hanse 461, die auf dem ersten Blick einen ganz guten Eindruck machte. Wir verstauten den Proviant und unsere Sachen. Einige lieb gewonnene Gewohnheiten von früheren Yachten vermissten wir auf dem zweiten Blick und in Schräglage beim segeln, aber dazu später noch einige Details.
Der Stadthafen liegt dicht am Zentrum von Greifswald und ist umgeben von interessanten Häusern mit Blick auf die Ryck.
Greifswald, Yachthafen in der Stadt
Die Schiffsübergabe verlief professionell und unkompliziert. Die Rückgabe -ohne Mängel- war leider nicht verbindlich, so das nach einer Woche Forderungen des Vercharter Unternehmens gestellt wurden. Mit "Yachtcharter Grünke" aus Greifswald, bei welchem wir das Schiff direkt gechartert haben, hatten wir diesmal leider kein Glück. Wir chartern nach dieser schlechten Erfahrung nicht mehr bei diesem Vercharterer.
Von Greifswald ging es durch
den Greifswalder Bodden nach Saßnitz.
Eine typische Begegnung an der Ostseeküste in der Nähe von Saßnitz.
Von einem serviceorientierten Yachthafen kann man in Saßnitz nicht reden, eher von Liegeplätzen mit Stromanschluss. Die Toiletten und Duschen haben wir nicht genutzt, da die Entfernung zu weit war. Zudem sahen die Gebäude eher provisorisch aus. Restaurants gibt es direkt im Hafen und sind empfehlenswert.
Von Saßnitz ging es vorbei an den Kreidefelsen, welche in den letzten Jahren ihre Struktur verändert haben.
Kreidefelsen vor Rügen
Auf Grund der Windrichtung haben wir unseren geplanten Kurs nach Ronne auf Bornholm mit einer kleinen Abweichung nach Ystad in Südschweden geändert.
Die Hanse 461 hier noch in leichter Schräglage
An dieser Stelle eine kurze Einschätzung der von uns zum ersten Mal gesegelten Hanse 461. Unter Deck hat sich diese Ausführung der Hanse Yacht als nicht praktikabel präsentiert. Es fehlten Laufleisten zum festhalten, um durch den Salon in das Vorschiff zu kommen. Der Kartentisch verfügte über keine Ränder, welche verhindern könnten, dass vom Kartentisch die Gegenstände runterrutschen. Des weiteren hatten wir eine Kühlbox an Bord, welche über keinen Kompressor verfügte. Eis hatten wir leider nicht zur Verfügung, um diese Box zu nutzen.
Das Vorsegel eine Selbstwendefock war alt und ausgebeult, so dass wir die Vorzüge der sportlichen Note dieses Schiffes leider nicht erleben konnten. Aber das haben wir eher dem Vercharterer zu verdanken.
Der Yachthafen von Ystad befindet sich in einem hervorragenden Zustand. Erstaunlich fanden wir die Liegeplatzsituation. Noch war Vorsaison und es waren am Abend alle Liegeplätze belegt.
Yachthafen von Ystad
Von Südschweden nahmen wir Kurs auf Bornholm, vorbei an der Ruine "Hammer-Hus" und der nördlichen Wetterstation Hammerode. Wir steuerten Allinge an mit einem kleinen romantischen Hafen direkt im Ort.
Im Hafen von Allinge auf Bornholm.
Die Häfen auf Bornholm funktionieren alle nach dem gleichen Prinzip, es gibt sanitäre Einrichtungen und ein Hafenkontor. Dort wird die Gebühr (28 Euro für 46 Fuss Schiffslänge) an einem Automat bezahlt, Dazu gibt es den aktuellen Wetterbericht und einen WiFi Zugang für das Internet.
Idylle auf Bornholm
Am nächsten Tag ginge es mit ein paar Schlägen raus auf die Ostsee und am Abend zurück in den Hafen auf Bornholm. Diesmal landeten wir in Svaneke. Auch ein kleiner und ruhiger Ort mit einem Haven direkt im Zentrum.
Nebel vor der Küste von Bornholm, leider auch Windstille
Weiter ging es um Bornholm am strahlend weißen Dueodde-Strand vorbei nach Ronne.
Ein Kreuzfahrtschiff lichtet den Anker vor dem Hafen von Ronne
Ronne bietet einen ausgezeichneten Hafen Service und die Stadt bietet eine sehr gute Infrastruktur. Von der Autovermietung über die Einkaufsmöglichkeiten zu den vielfältigen Restaurants.
Am nächsten Morgen ging es mit einem Tief aus westlicher Richtung, Westwind Stärke 6 und Regen nach Usedom. Ein typisch harter Schlag auf den kurzen Wellen der Ostsee aber wie immer nahmen wir auch diese Herausforderung an und haben es genossen.
An dieser Stelle noch mal einen kurze Einschätzung zur Seetüchtigkeit des Schiffes bei starker Schräglage war es sehr gefährlich im Salon den Kartentisch zu erreichen und sich dort aufzuhalten. Da muss entweder die Werft oder das Charterunternehmen nachbessern.
Vorbei am Ruden im Greifswalder Bodden
Ziel war die Marina Kröslin südlich gegenüber von Peenemünde. Eine sehr gut ausgestattete Marina mit umfangreichen Service. Für uns die optimale Ausgangsbasis für einen nächsten Chartertörn.
Die Rückfahrt über den Greifswalder Bodden bedeutet einen wertvollen Urlaubs- und Chartertag zu verlieren. Also gibt es darüber nicht viel zu berichten.
Den täglichen Wetterbericht haben wir in den jeweiligen Häfen bekommen. Wobei, wann immer Internet verfügbar war habe ich mir die Vorhersage als Grip Dateien bei www.ugrip.org herunter geladen. Es kann der Wetterverlauf für die nächsten 5 Tage abgeschätzt werden.
Navigiert wurde elektronisch mit SeaClearII und den neuesten Kartensätzen. Zudem befand sich ein Kartenplotter an der Steuersäule, was ich als praktisch empfunden habe.
Für weitere Informationen stehe ich gern zur Verfügung.
Email: frank.reinecke@email.de
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Frank Reinecke 2011